Sprachwissenschaft
Netzwerk des Wissens - Hugo Schuchardt Archiv
Das bereits seit 2012 durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) geförderte und auf zahlreiche Vorarbeiten zurückblickende FWF-Projekt „Network of Knowledge“ befasst sich mit der Aufarbeitung und digitalen Verfügbarmachung des Nachlasses des Sprachwissenschaftlers Hugo Schuchardt (1842-1927).
Der aus Gotha stammende Schuchardt lehrte von 1876 bis 1900 an der Karl-Franzens-Universität Graz Romanische Philologie und setzte seine wissenschaftliche Arbeit auch nach seiner Pensionierung in der steirischen Landeshauptstadt fort. Der in großen Teilen erhaltene und in der Universitätsbibliothek Graz aufbewahrte Nachlass umfasst neben Manuskripten und Notizen mehr als 14.000 Briefe und zeugt von der zentralen Stellung, die Schuchardt in der Sprachwissenschaft zukam. Gerade die Korrespondenz Schuchardts ist für den steirischen Kultur- und Wissensraum von Bedeutung, da sie diesen öffnete und mit dem weltweiten Netzwerk Schuchardts und den dadurch hereinströmenden Informationen verknüpfte. „La ville des Grâces aux rives de l'Amour" (Schuchardt) wurde durch Schuchardt, der es verstand, in seinem Werk sowohl verschiedene Disziplinen als auch (sprach-)räumliche Zuschnitte zu verbinden, zu einer der wichtigsten Anlauf- und Schnittstellen der modernen Sprach- und Geisteswissenschaften.
Die im Rahmen des Forschungsprojekts bearbeiteten und auf der Website des Hugo Schuchardt Archivs sukzessive zur Verfügung gestellten Materialien werden als integraler Bestandteil in das Repositorium Steirisches Wissenschaftserbe eingehen.